Die Bauwirtschaft im Umbruch: Strategien und Perspektiven für eine Schlüsselbranche

Die Bauwirtschaft im Umbruch: Strategien und Perspektiven für eine Schlüsselbranche
Die ambitionierten Ziele der Ampelregierung – 400.000 neue Wohnungen pro Jahr – bleiben weiterhin außer Reichweite. Stattdessen kämpft die Branche mit strukturellem Abschwung, stagnierenden Investitionen und großem Transformationsbedarf.
⚙️ Herausforderungen
Auftragsmangel & hohe Kosten:
Laut ifo-Institut meldete im Juli 2025 jedes zweite Bauunternehmen fehlende Aufträge. Trotz EZB-Zinssenkung auf 2,25 % bleibt die Kreditvergabe restriktiv – hohe Baukosten & ESG-Vorgaben verschärfen die Lage.
Fachkräftemangel:
Planung, Handwerk, Umsetzung – es fehlt an qualifiziertem Personal. Demografie & geringe Ausbildungszahlen verschärfen den Engpass.
Rückläufiger Wirtschaftshochbau:
Umsatzrückgänge von -7 % (2024) & -4,5 % (2025) erwartet. Im Gegensatz zum Wohnungsbau gibt es kaum Flexibilität bei Zinsänderungen.
⚡️ Chancen & Lichtblicke
Wirtschaftstiefbau als Stabilitätsanker:
Infrastrukturprojekte (Bahn, Breitband, Energie) wachsen: +9 % (2024), +4,5 % (2025). Öffentliche Projekte sichern Grundauslastung.
Zinswende mit Perspektive:
Die EZB-Zinssenkung im April 2025 ist ein erster Schritt. Weitere Senkungen könnten Baufinanzierung erleichtern – v. a. für Wohnungsbau & Kommunen.
💡 Zukunftsstrategien
Kommunale Investitionskraft stärken:
60 % der öffentlichen Bauinvestitionen kommen von Kommunen – bei einem Investitionsstau von 186 Mrd. € (KfW, 2024). Es braucht Planungssicherheit, Förderzusagen & Fachkräfte in der Verwaltung.
Digitalisierung & Nachhaltigkeit treiben Wandel:
BIM, Drohnenvermessung & KI-basierte Planung steigern Effizienz & CO₂-Reduktion.
Fachkräftesicherung:
Ausbildung stärken, Berufsabschlüsse anerkennen, neue Arbeitszeitmodelle & Automatisierung fördern.
2025 steht die Bauwirtschaft vor einem strukturellen Wandel. Zukunft entsteht durch Investitionen in Digitalisierung, Nachhaltigkeit & Fachkräfte – mit aktiver Rolle der öffentlichen Hand.